»Verschiebung im Gestein«

Roman

ca. 208 Seiten | Gebunden
ISBN 978 3 7152 5040 3 | Auch als E-Book
Erscheint am 11. Juli 2024 bei Atlantis Literatur

»Wahre Selbstbestimmung kann in den kleinsten Gesten liegen, in der Eroberung jenes Lebens, das doch das eigene ist – davon erzählt dieser kluge und bewegende Roman.«

Yael Inokai

Lange hat draußen das Schild »Bis auf Weiteres geschlossen« gehangen, bis Elisabeth die Entscheidung trifft, die Bäckerei weiterzuführen. Sie allein. Jeden Morgen feuert sie an, rührt den Teig, schiebt die Brote in den Ofen – und überrascht das ganze Dorf und sich selbst dazu. In derselben Gegend Alois’ Hof. Ein Hof, seit Generationen in Familienbesitz, Alois wurde nicht gefragt, ob er ihn übernehmen wollte. Er lebt mit dem Hund, überhört die Erwartung, eine Familie zu gründen – aber etwas schnürt sich zu. Vielleicht hat das mit Camenzind zu tun. Unterdessen kehrt eine junge Frau ins Dorf zurück; die drei Stufen zur Bäckerei laufen sich wie von selbst. Bei den Groß-eltern holt sie den Schlüssel zum Sommerhaus, es soll verkauft werden. Sie sieht alles wieder, den Bergkamm, das Tal, den Balkon mit der Zugbrücke. Bald, so scheint es ihr, beginnt das Haus mit ihr zu sprechen.

Der Roman verfolgt drei Figuren, die nichts voneinander wissen und doch verbunden sind –durch die Gegend, das Dorf und die drängende Frage, wie es eigentlich weitergehen soll. Hartnäckig haben sich in ihnen weitläufige Spuren von Vergangenem festgesetzt, aber dann gerät doch etwas in Bewegung. In ihrem sprachlich dichten Debüt beobachtet Mariann Bühler, wie Veränderung sich ihren Weg sucht und Verschiebungen passieren, die so nie vorgesehen waren, die zuweilen sogar Berge versetzen.

Pressestimmen

"Mariann Bühler beschreibt drei Leben, die aufbrechen, zu fliessen beginnen, die sich verschieben, eine neue Richtung bekommen. Mariann Bühler tut dies derart souverän, dass das Staunen zum Schaudern wird."
Literaturblatt

"Sieben Jahre arbeitete Mariann Bühler an ihrem Romandebüt, jetzt ist mit 'Verschiebung im Gestein' ein moderner Heimatroman erschienen, fern von Bauernkitsch, aber doch nah an der ländlichen Idylle. Ein langer Schreibprozess, der sich mehr als ausbezahlt hat."
Kathrin Signer / bz Basel

"Ein höchst gelungenes Debüt, das leise Töne anschlägt, es aber in sich hat."
Simon Leuthold / SRF 1, Buchzeichen

"Die drei Figuren werden subtil und detailliert in ihrem von Vergangenheit und Erwartungen verstellten Alltag gezeigt und in einen unspektakulären Aufbruch begleitet. (...) Kurze Zwischentexte beschreiben Abhänge, Krusten, Spalten und Gesteinsmassen und sind Nature Writing und Poetologie in einem."
Verena Stössinger, Programmzeitung Basel

"['Verschiebung im Gestein'] ist ein Text, der mir zeigt, dass Literatur Welten eröffnen kann und der mir zeigt, dass Literatur Welten eröffnen kann und der mir in diesen Welten Gastrecht gewährt über das Ende der Lektüre hinaus."
Gianna Molinari, Programmzeitung 041

"Verschiebung im Gestein ist ein ruhiges Buch, eine Geschichte, die sich offenbart wie die Landschaft und die getragen wird von der präzisen, bildreichen Sprache. Wer sich auf diese literarische Wanderung einlässt, lernt ganz nebenbei auch etwas über sich selbst."
Tamara Schuler, Viceversa

"Mariann Bühler schaut genauer hin. In ihrem Romandebüt nutzt sie die Fähigkeit der Literatur, ins Innere vorzudringen. Ins Innere der Stube, des Stalls und der Bäckerei, ins Innere des gelebten Lebens und der Menschen."
Martin Läubli, NZZ/Bücher am Sonntag

"Mariann Bühler erzählt diese Geschichten vom Weggehen ganz schlicht und sehr direkt. Deren schönste Pointe liegt darin, dass man auch weggehen kann, indem man wie Elisabeth bleibt, wo man ist."
Roman Bucheli, NZZ

"Im Roman «Verschiebung im Gestein» zeigt sich das aussergewöhnliche erzählerische Talent von Mariann Bühler. Die Autorin hat ein einfühlsames, bildstarkes und vielschichtiges Buch über alltägliche Aufbrüche geschaffen, nah an den Figuren, voll existenzieller Kraft, gekonnt montiert, dicht und leicht."
– Manuela Waeber, Laudatio Schweizer Buchpreis